Allgemeinanästhesie
Die Narkose führt zu einem schlafähnlichen Zustand, bei dem Ihr Bewusstsein und das Schmerzempfinden im gesamten Körper aufgehoben wird. Sie wird in der Regel durch die venöse Einspritzung von Schlaf- und Schmerzmitteln eingeleitet, das Einschlafen erfolgt nach etwa 30 bis 40 Sekunden.
Zur Aufrechterhaltung des Schlafzustandes wird häufig ebenfalls der Atemluft ein Narkosemittel zugemischt.
Besonders wichtig ist uns während der Narkose Ihre Sauerstoffversorgung: wir sichern deswegen Ihren Atemweg während der Operation durch das Einführen einer Kehlkopfmaske in Ihren Rachen oder, falls notwendig, durch die Einlage eines Schlauches (Trachealtubus) in die Luftröhre.
Während des Eingriffs erfolgt die Dosierung der Narkosemittel abgestimmt auf Ihr Alter, Gewicht und Ihren Eingriff.
Regionalanästhesie
Die Regionalanästhesie ermöglicht Schmerzfreiheit in einzelnen Regionen des Körpers, wobei das Bewusstsein regelmäßig erhalten bleibt. Bei ambulant durchgeführten Operationen betrifft dies in erster Linie Eingriffe am Arm, seltener auch am Fuß. Dabei wird die Nervenleitung aus der entsprechenden Körperregion durch Einspritzen eines örtlichen Betäubungsmittels um die Nervenbahn herum vorrübergehend blockiert, zum Auffinden der optimalen Einspritzposition werden häufig Elektrostimulationsgeräte oder das Auslösen von Kribbelgefühlen verwendet. Die Schmerzfreiheit überdauert das Operationsende oft um mehrere Stunden.
Auf Wunsch können während der Operation venös Mittel zur Beruhigung verabreicht werden. Folgende Verfahren kommen zum Einsatz:
- Axiläre Armplexus Anästhesie
Dieses Verfahren wird in der Achselhöhle angelegt und erzeugt eine mehrstündige Schmerzfreiheit an der oberen Extremität und ermöglicht Eingriffe im Ellenbogenbereich, am Unterarm und an der Hand.
- Intravenöse Regionalanästhesie des Armes
Bei diesem Verfahren wird die Schmerzfreiheit durch intravenöse Einspritzung eines örtlichen Betäubungsmittels in den durch eine am Oberarm angelegte Druckmanschette von der Durchblutung ausgeschlossenen Arm erzeugt. Der betäubte Bereich gleicht dem der axillären Plexusanästhesie, die Empfindungslosigkeit endet jedoch schon wenige Minuten nach Ende der Operation.
- Fußblock
Beim Fußblock wird durch Einspritzung von örtlichem Betäubungsmittel oberhalb der Fußknöchel, auf dem Fußrücken und zwischen Innenknöchel und der Achillessehne der Fuß für mehrere Stunden betäubt, so dass chirurgische Eingriffe im Bereich des Mittelfußes und der Zehen möglich werden. Dieses Verfahren ist oft als risikoarme Maßnahme auch in Kombination mit der Vollnarkose als Schmerztherapie für die ersten Stunden nach einer Fußoperation sinnvoll.
- Blockade der Beinnerven im Leisten-, Oberschenkelbereich
Dieses Verfahren dient in der Regel zur Schmerzbehandlung in den ersten drei Tagen nach Anlage einer Kniegelenkprothese und ermöglicht den schmerzfreien frühen Beginn von Bewegungsübungen und Physiotherapie.
In der Leiste und auf der Vorderseite des Oberschenkels werden die beiden Hauptnerven des Beines mit kleinen Elektroimpulsen aufgesucht und mit örtlichem Betäubungsmittel betäubt. Die Einlage von dünnen Kunststoffkathetern ermöglicht die Ausdehnung der Betäubung auf die ersten drei Tage nach der Operation.
Ablauf einer AMBULANTEN OPERATION
- Feststellung der Notwendigkeit Ihrer Operation
Die Notwendigkeit ihrer Operation wird in der Regel vom Hausarzt und dem Facharzt der für Ihre Probleme zuständigen operativen Fachrichtung festgestellt ( z.B. Chirurg, HNO-Arzt ).
Ihr Operateur stellt in der Regel den Kontakt zur Praxisklinik Dornberg her und händigt Ihnen Informationsmaterial zum weiteren Vorgehen aus (Narkosevoruntersuchungen, Wichtige Hinweise für ambulante Narkosen).
- Voruntersuchungen
Abhängig von der Art Ihres Eingriffes, Ihres Alters und Ihrer gesundheitlichen Vorgeschichte sind Voruntersuchungen notwendig. Sie erhalten dazu ein Informationsblatt (…) zur Vorlage bei Ihrem Hausarzt, der die Voruntersuchungen durchführt.
- Anästhesievorgespräch
Im Anästhesievorgespräch wird in Absprache mit Ihnen das Betäubungsverfahren für den Eingriff festgelegt. Äußern Sie eventuelle Bedenken und Ängste, oft ist es möglich im persönlichen Gespräch die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu schaffen und Ängste abzubauen. Auch können in diesem Gespräch alle noch offenen Fragen zur Organisation von Eingriff und Anästhesie geklärt werden.
Eine Zusammenstellung der Unterlagen, die Sie zum Vorgespräch mitbringen sollten, finden Sie hier:
- Operation
Während Ihrer Operation sorgt der Anästhesist für Ihre Schmerzfreiheit. Dabei ist uns ein Höchstmaß an Sicherheit für Sie sehr wichtig: es werden Herz-, Kreislauf und Lungenfunktion kontinuierlich überwacht und die Anästhesie so gesteuert, das Sie schon wenige Minuten nach dem Eingriff sicher in den Aufwachbereich zur weiteren Versorgung verlegt werden können.
- Nachsorge
In den ersten ein bis zwei Stunden nach der Operation kümmern sich Anästhesist und Operateur gemeinsam um Ihr Wohlergehen, sie bekommen zum Beispiel in der Regel schon während der Operation Schmerzmittel für die direkte Phase nach dem Eingriff. Jedoch auch nach der Entlassung aus der operativen Einrichtung stehen wir Ihnen bei Problemen zur Seite, was jedoch nur sehr selten vorkommt.
Hinweise zum persönlichen Verhalten am Tag nach der Operation finden Sie im Merkblatt… Bei Unsicherheiten scheuen Sie sich nicht, uns im Rahmen des Entlassungsgespräches zu fragen.
Narkose bei Kindern
Die Notwendigkeit einer Operation bei einem Kind ist immer eine besondere Situation, nicht nur für das Kind selbst, sondern auch bei Ihnen als Eltern. Wichtig ist, dass sich Eltern und Kind auf das Ereignis gut vorbereiten. Altersentsprechende Übungen, offene Gespräche und auch das Vorgespräch beim Anästhesisten sind geeignet, Ängste auf beiden Seiten abzubauen. Je ruhiger und entspannter Sie als Mutter oder Vater mit der Situation umgehen, desto weniger ängstlich ist auch Ihr Kind! Unter der Internetadresse www.kinder-narkose.de finden Sie kindergerechte Erläuterungen zur Narkose sowie Ratschläge für Sie als Eltern.
- Anästhesievorgespräch
Zum Vorgespräch sollten Sie Ihr Kind unbedingt mitbringen! Es dient der allgemeinen Einschätzung des Gesundheitszustandes ihres Kindes und der Auswahl des Narkoseverfahrens, vor allem der Einleitungsform. Sammeln Sie Ihre Fragen und die Ihres Kindes, scheuen Sie sich nicht Unsicherheiten und Ängste anzusprechen!
- Narkoseeinleitung
Die Narkoseeinleitung erfolgt bei den kleineren Kindern schmerzlos über die Atmung: sie inhalieren über eine Gesichtsmaske ein Narkosegas. Bei größeren, einsichtsfähigen Kindern erfolgt die Narkoseeinleitung über die venöse Einspritzung eines Schlafmittels.
Unabhängig von der Einleitungsmethode kann in der Regel ein Elternteil bis zum Einschlafen anwesend sein, meistens kann auch ein Kuscheltier mitgenommen werden.
- Operation
Während der Operation schläft Ihr Kind und hat keine Schmerzen. Der Anästhesist steuert die Narkose anhand der Erfordernisse des Eingriffes und überwacht kontinuierlich Herz-, Kreislauf- und Atemfunktion ihres Kindes. Schon wenige Minuten nach Ende des Eingriffes wird Ihr Kind wieder erweckbar sein.
- Aufwachphase
Nach dem Eingriff wird Ihr Kind zur weiteren Überwachung in einen Aufwachraum verlegt. Wir legen Wert darauf, dass Sie schnellstmöglich wieder mit Ihrem Kind zusammenkommen und ihm zur Seite stehen können.
Schmerzen sind nach einer Operation nicht immer vollständig vermeidbar, bei zu erwartenden Schmerzen bekommt Ihr Kind schon während der Operation vorbeugend Schmerzmittel, weitere Schmerzmittelgaben nach der Operation sind bei Bedarf selbstverständlich möglich.
- Entlassung
Über die wichtigsten Regeln zum Verhalten nach der Entlassung informiert Sie unser Hinweisblatt (…) . Für weitere Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich in einem Entlassungsgespräch zur Verfügung.
Hier noch einmal alle wichtigen Hinweise zum Download.
Narkose bei Senioren
Auch ältere Patienten mit Vorerkrankungen dürfen sich beim Anästhesisten in sicheren Händen fühlen. Durch gezielte Voruntersuchungen können Risiken heute besser erkannt und in die Narkoseplanung einbezogen werden. Außerdem machen neue Narkosemittel sowie Regionalanästhesieverfahren es möglich, dass auch bei älteren Patienten viele Eingriffe ambulant durchgeführt werden können und somit ein stationärer Aufenthalt vermieden wird.
- Anästhesievorgespräch
Das Anästhesievorgespräch dient in erster Linie dazu, Ihren Gesundheitszustand und Ihre Belastbarkeit einzuschätzen. Bringen Sie deshalb Ergebnisse von Untersuchungen/Operationen der letzten Zeit und Ihren Medikamentenplan zum Termin mit (siehe auch Merkblatt…). Diese Informationen sind zur Ermittlung des optimalen Anästhesieverfahrens sehr wichtig!
Darüber hinaus können Sie bei diesem Gespräch natürlich Ihre Bedenken und Ängste zur Sprache bringen und bekommen detaillierte Informationen zum Ablauf der Anästhesie.
- Operation
Sowohl Anästhesieverfahren als auch die Dosierung der verwendeten Medikamente werden auf Ihren individuellen Zustand zugeschnitten, so dass während der Operation absolute Schmerzfreiheit besteht. Große Aufmerksamkeit wird der Überwachung Ihrer Organfunktionen geschenkt, die lückenlos erfolgt. In der Regel ist die Steuerung der Narkose so exakt möglich, dass Sie schon wenige Minuten nach Ende des Eingriffes wieder erweckbar sind.
- Aufwachraum
Zur Überwachung der Zeit nach der Operation werden Sie in einen Aufwachraum verlegt, wo Sie bis zur Entlassung ruhen können. Zur Linderung Ihrer Schmerzen bekommen Sie in der Regel schon während des Eingriffes geeignete Schmerzmittel, bei Bedarf sind Nachdosierungen selbstverständlich möglich.
- Entlassung
Erst wenn die Nachwirkungen der Narkosemittel ausreichend abgeklungen und Schmerzen auf ein gut erträgliches Maß reduziert sind, können Sie nach Hause entlassen werden. Informationen über das Verhalten nach der Operation finden Sie im Merkblatt (…). Selbstverständlich stehen wir Ihnen für individuelle Fragen in einem Abschlussgespräch zur Verfügung.
Hier noch einmal alle wichtigen Hinweise zum Download.